Realisierte Projekte - Kurzstrecken Anwendung VBZ

Kompetenz durch Qualität

Herausforderung

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) und der Züricher Verkehrsverbund (ZVV) sahen sich 2014 mit der Herausforderung konfrontiert, das Kurzstreckennetz in der Stadt Zürich zu überarbeiten.

Die Kurzstrecken waren über viele Jahre hinweg bei Fahrplananpassungen und Netzerweiterungen manuell nachgepflegt worden. Durch Verlängerungen an einer Stelle und Kürzung an einer anderen Stelle entwickelten sich die Kurzstreckenlängen sehr unterschiedlich, es entstanden zahlreiche Anomalien.

Mit dem Ziel ein für die Kunden faires und nachvollziehbares Kurzstreckennetz aufzubauen, startete die VBZ das Projekt Kurzstrecken.

 

Ziele des Projektes

• Für die Kunden: Ein faires und nachvollziehbares Kurzstreckennetz.
• Für den Service und das Kontrollpersonal: Klare Vorgaben an die Kurzstreckendefinition und einfache Argumentation bei Nachfragen.
• Für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit: Leichte Kommunizierbarkeit der Regeln und Pflege anhand von automatisch zu erstellenden Kurzstreckenplänen.
• Für das Management: Geringe laufende Kosten, schnelle und termingetreue Umsetzung.

 

Umsetzung

Die VBZ erstellte ein Anforderungsdokument aus Businesssicht, welches unter anderem die Regeln der neuen Kurzstreckendefinitionen enthielt. Die Firma Connective wurde im 2014 mit der Umsetzung beauftragt.

Der harte Termin (Tarifwechsel) für die Fertigstellung verursachte grosse Bedenken, man hatte sich innerlich schon damit abgefunden, dass Softwareprojekte nie rechtzeitig abgeschlossen wurden. Trotzdem war man bereit das Risiko einzugehen.

Bei einer ersten Analyse wurde zwar eine vorhandene Softwarelösung gefunden, aber eine Erweiterung wurde verworfen, da ein späterer Produktivbetrieb unwirtschaftlich gewesen wäre.

Im Sinne der agilen Softwareentwicklung wurden die Anforderungen im ersten Schritt nicht bis ins letzte Detail ausgearbeitet. In einer ersten Iteration wurden an Estimation Meetings zusammen mit dem Kunden Aufwand, Risiko und Zeitbedarf der meisten Stories (Anforderungen) abgeschätzt. Im weiteren Verlauf des Projektes wurden die Anforderungen weiter verfeinert, so dass laufende Änderungen an den betrieblichen Anforderungen einfliessen konnten.

In den weiteren Iterationen wurde das zukünftigen Produkt erstellt. Zuerst konzentrierte sich das Team auf die Oberfläche und Bedienbarkeit. Gemeinsam mit den zukünftigen Benutzer wurden diese Produktinkremente verbessert.

Nach 3 Iterationen (7 Wochen) konnten die ersten Tests mit einzelnen Basistarifen, welche zur Berechnung der Kurzstrecken herangezogen wurden, durchgeführt werden.

Einige Iterationen später konnten vollständige Tests des gesamten betrieblichen Prozesses zur Umsetzung der Kurzstrecken durchgeführt werden.

 

Fazit

Das Aufstellen eines gemeinsamen Projektteams aus Mitarbeiter von VBZ und Connective zahlte sich aus, denn das Team konnte sich darauf konzentieren Probleme zu finden und auszumerzen, statt an endlosen Sitzungen die Schuldfrage zu diskutieren.

• Frühe Erstellung von lauffähigen Produktinkrementen führte zu früher Erkennung und Korrektur von Fehler
• Echter realitätsnaher Einsatz der Produktinkremente zusammen mit ausführlichen Tests in der Testumgebung führten zur Erkennung von Fehler, die sonst erst im Produktionsbetrieb identifiziert und behoben worden wären
• Offenheit gegenüber Änderungen führte zu einem besseren Produkt
• Einbinden des Kunden in den Software Entwicklungsprozess führte zu grösserer Akzeptanz beim Kunden
• Projekt konnte bzgl. Termin, Kosten als auch Qualität erfolgreich abgeschlossen werden

 

Status

• Die Kurzstreckenappliaktion ist erfolgreich bei den VBZ eingeführt.
• Zweimal jährlich berechnet diese eine aktualisierte und nachvollziehbare Kurzstreckendefinition und beliefert die Umsysteme.
• Die betrieblichen Prozesse müssen sich noch etablieren.
• Bis Anfang Februar 2015 gab es weder aus dem Betrieb noch von den Kunden / Presse negative Berichte.